Medientheorie und -praxis (MTP)

 KIT/Thorsten Schwanninger

Medientheorie und -praxis (kurz MTP) kann als eine praxisorientierte Ausbildung studiert werden, die innerhalb der Karlsruher BA-Studiengänge den Status eines ergänzenden Wahlpflichtbereichs hat. Als Hauptfach oder Aufbaustudiengang mit dem Abschlussziel Master ist MTP nicht studierbar.

In den sechs Semestern des Studiums erwerben Sie wichtige Einblicke in grundlegende medienwissenschaftliche Fragestellungen und Theorien sowie Grundlagenwissen der medientechnischen und -gestalterischen Praxis. Die ersten drei Semester besitzen eine stärker medienwissenschaftliche Ausrichtung: Medientheorie und -geschichte sowie Medienanalyse sind Bestandteil des Curriculums. In der zweiten Hälfte des Studiums lernen Sie in praxisorientierten Projektseminaren verschiedene Aspekte des medialen Arbeitens kennen und wählen eigene Schwerpunkte. Profitieren werden Sie dabei von den Erfahrungen unserer Lehrbeauftragten und Dozenten u.a. aus den Bereichen der Videoproduktion, der Medienkunst und des Webdesigns.

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Studieninhalte

Medienwissenschaft

In den ersten Semestern erwerben die Studierenden einen Überblick über die Geschichte der Medien von der Erfindung der Schrift bis zum Internet. Dazu erhalten sie zunächst eine Einführung in Grundbegriffe der Kommunikations- und Zeichentheorie sowie in verschiedene Medienbegriffe. Darauf aufbauend lernen sie historische Etappen der wichtigsten sprachbasierten und technischen Medien kennen und fragen nach den Gründen für die Entwicklung und Durchsetzung neuer Medien, nach ihrer Bedeutung für Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft sowie nach den Konsequenzen für unsere heutige Situation. Des Weiteren setzen sie sich mit zentralen Fragestellungen der Medientheorie auseinander und lesen exemplarisch Texte ausgewählter Autoren von Walter Benjamin bis Friedrich Kittler.

 

Medienanalyse

In diesem Modul setzen sich die Studierenden mit Mediendispositiven als komplexen Netzwerken von Techniken, Institutionen, medialen Praktiken und Diskursen über Medien auseinander. Durch vertiefte Betrachtung historischer und aktueller Beispiele entwickeln sie ein Verständnis dafür, wie Mediendispositive Wahrnehmung, Wissen und kommunikatives Handeln in einer Kultur organisieren. In Ergänzung dazu analysieren sie in Lehrveranstaltungen mit jeweils wechselnden thematischen Schwerpunkten (z.B. Fotografie, Film, Fernsehen, digitale Medien) einzelne Medien und Medienverbünde in ihren spezifischen Produktions-,Distributions- und Rezeptionsweisen und erwerben das hierfür notwendige Methodeninstrumentarium.

 

Mediengestaltung

Hier werden technische und wahrnehmungspsychologische Grundkenntnisse der Mediengestaltung vermittelt. Die Studierenden lernen zudem den Umgang mit multimodalen Gestaltungsmöglichkeiten. In Übungen mit frei wählbaren thematischen Schwerpunkten (z.B. Film-/Video-produktion, 3D-Animation, multimediale Installationen im öffentlichen Raum, Einführung in wissenschaftliches Layout) erhalten sie Einblicke in Praxisfelder der Mediengestaltung und -produktion. Sie erwerben zudem Kenntnisse in Theorie und Praxis des Webdesign, der Web-Entwicklung, Usability und User Experience. Ziel ist es, ein eignes Web-Projekt zu einem selbstgewählten Thema umzusetzen und so eine Verbindung zwischen den theoretischen Inhalten und deren praktischer Umsetzung herzustellen.

 

Medienprojekt

In einem abschließenden Modul erwerben die Studierenden einen Einblick in das Projekt-management für Medienproduktionen und üben praxisorientierte Methoden und Strategien der Projektarbeit. Dazu gehören u.a. die Konzeption, Zeitplanung, Kalkulation sowie die Risikobewertung und das Risikomanagement bei Medienprojekten. In dem Seminar „Medienproduktion“ planen und realisieren die Studierenden ein eigenes Medienprojekt und stellen mit diesem abschließenden „Werkstück“ ihre im Studium erworbene theoretische und praktische Medienkompetenz unter Beweis.

 

Praktikum und Schlüsselqualifikationen

Während des Studiums ist ein mindestens sechswöchiges berufsbezogenes Pflichtpraktikum abzuleisten. Außerdem ist der Erwerb kompetenzübergreifender Schlüsselqualifikationen integraler Bestandteil des Studienplans.