Beginn 25.10. um 15.00 in der früheren Bibliothek des Franz-Schnabel-Hauses.
Die weiteren Sitzungen am 26.10., 27.10., 28.10., 16.11., 17.11. und 18.11. im Vortragsraum der neuen Bibliothek, 3. Stock

Seit er sich in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts zum Genre verfestigt hat, widerstreiten im Kriegsfilm zwei gegenläufige Tendenzen. Einerseits inszeniert er eine Hölle auf Erden; fragwürdige militärische Ziele und die Unterlegenheit des Menschen im Vergleich zum Material führen zu einer Krise des klassischen Helden. Andererseits erscheint der Krieg als durchaus attraktive zivilisatorische Auszeit, als Gelegenheit zur Bewährung tradierter männlicher Tugenden, die in der modernen Welt ansonsten obsolet geworden sind.

Das Seminar konzentriert sich

1. auf die Entwicklung des Genres vom pazifistischen zum „schmutzigen“ Kriegsfilm,
2. auf den propagandistischen Spielfilm über den Zweiten Weltkrieg,
3. auf die Gender-Thematik im Kriegsfilm (Kriegsbräute und „Fräuleins“, der männliche Körper als Objekt der Schaulust).

Gezeigt werden voraussichtlich die folgenden Filme:

• "La grande illusion" von Jean Renoir (F 1937),
• "Paths of Glory" von Stanley Kubrick (USA 1957),
• "Sands of Iwo Jima" von Allan Dwan (USA 1949),
• "Stukas" von Karl Ritter (D 1941),
• "Verboten!" von Samuel Fuller (USA 1959),
• "Platoon" von Oliver Stone (USA 1986).

Das Seminar findet als Blockseminar statt. Einführung am 25.10. um 15.00 in der früheren Bibliothek des Franz-Schnabel-Hauses. Die weiteren Sitzungen am 26.10., 27.10., 28.10., 16.11., 17.11. und 18.11. im Vortragsraum der neuen Bibliothek, 3. Stock.

Vergabe von Referaten zum Erwerb von 2-4 Punkte-Scheinen ab dem 1.10.2007. Anfragen unter Dr.Christoph.Haas@T-Online.de.

Kopiervorlagen der Texte, die im Seminar gelesen werden, sind ab der ersten Sitzung verfügbar.

Zur Einführung:

Thomas Klein/Markus Stiglegger/Bodo Traber (Hrsg): Filmgenres: Kriegsfilm. Stuttgart: Reclam 2006; Paul Virilio: Krieg und Kino. Logistik der Wahrnehmung. Aus dem Französischen von Frieda Grafe und Enno Patalas. Frankfurt/M: Fischer TB 1989.